Herbstausflug der Lopodunia

 

 

 Endlich – nach fast zweijähriger Pause, konnten die Lopodunen wieder einen Ausflug machen. Ziel war die Strahlenburg in Schriesheim.

Conrad I von Strahlenberg verwaltete als Vogt Güter des Klosters Ellwangen. Er begann 1235 mit Bauarbeiten zur Burg, musste sie jedoch auf Betreiben des Klosters einstellen und diese schließlich von der Abtei zu Lehen nehmen; in der Ebene gründete er die Stadt Schriesheim. Der Bau der Burg erfolgte in zwei Abschnitten. Zuerst wurden der 30 m hohe Bergfried und die Schildmauer errichtet; im 14. Jh. kam das eigentliche Wohngebäude, der Palas, hinzu, mit dem großen Rittersaal im 3. Stock, dessen drei Fenster heute noch zu sehen sind.

Die Strahlenberger waren in viele Fehden verwickelt, doch ihr Schloss widerstand den Angriffen. 1504 jedoch ließ Landgraf Wilhelm II von Hessen es niederbrennen. Ein Großteil der Steine diente nun dazu, die Stützmauer des darum liegenden Wingerts auszubauen und eine Schutzmauer gegen Traubendiebstahl zu errichten. Die Grafen von Oberndorff, denen der Weinberg seit 1828 gehörte, verhinderten einen weiteren Verfall. Um das Jahr 1900 schließlich wurde in der Ruine eine Gaststätte gegründet. So konnten die Lopodunen in wunderschöner Umgebung, bei herrlichem Herbstwetter ihr Treffen genießen. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Dr. Wiesler mit einem Glas Sekt und der Ansage „die alten Burschen leben noch“, widmete man sich dem guten Mittagessen. Ehrenvorsitzender Müller stimmte danach „Ergo bibamus“ an und erzählte eine unglaubliche Anekdote, nämlich vom Treffen der Mitglieder der Lopodunia vor genau 101 Jahren im Schloss Strahlenburg als Bekräftigung der Gründung der Vereinigung im Jahre 1916 und vom langen Heimweg danach….  

Albert Amler, als ehemaliger Schriesheimer, konnte in seinem Vortrag viel Interessantes über die Stadt und die Burg hinzufügen (wie z.B. Heinrich v. Kleists Idee für sein „Käthchen von Heilbronn“).

Jetzt endlich, nach so vielen Informationen, galt es hinauszueilen, die Natur zu erleben: da gab es Möglichkeiten wie ein Spaziergang durch die herbstlich gefärbten Wingert, ein Rundblick in die Rheinebene (die Ladenburger Türme im Dunst erkennen) oder einfach nur auf der Terrasse sitzen und sich von der Sonne verwöhnen lassen und miteinander plaudern.

Zum Abschluss kamen die Lopodunen zum gemütlichen Kaffeetrinken zusammen, wobei Sangesmeister Müller das Lied vom „Kurfürst aus der Pfalz“ mit seinem „schönen Fest“ anstimmte.